Rokoko-Prunkuhr für Porzellansammlung des Herzog Anton Ulrich-Museums

Rokoko-Prunkuhr für Porzellansammlung:
Das Herzog Anton Ulrich-Museum erhält durch Förderung eine seltene Prunkuhr aus Fürstenberger Porzellan just zum 275-jährigen Gründungsjubiläum der Manufaktur Fürstenberg. Damit kann der Sammlungsbestand des Herzog Anton Ulrich-Museums durch eine besonders seltene Uhr aus Fürstenberger Porzellan erweitert werden. Der Erwerb des Uhrgehäuses mit Sockel im Rokokostil wurde mit Mitteln der Hans und Helga Eckensberger Stiftung in Braunschweig ermöglicht. Aus Sicht der Stiftung stellt dieses seltene Stück eine bedeutende Ergänzung der bereits vorhandenen Schätze des Museums dar.

Das Uhrgehäuse stammt aus der frühen Produktionsphase der herzoglichen Manufaktur um 1760. Das Werk zeichnet sich durch die Lebendigkeit der Zierformen, die Ausgewogenheit der figürlichen und floralen Elemente und die virtuos geformten Blüten aus. Die Ausführung verlangte größte Kunstfertigkeit. Geschaffen wurde sie vermutlich von Simon Feilner, einem sehr talentierten Modelleur, der von der Porzellanmanufaktur Höchst abgeworben wurde. Er orientierte sich dabei am Meissener Vorbild.

 

Vergleichbare Stücke sind äußerst rar: Bekannt sind lediglich ein zwar vollständig erhaltenes, doch recht zerscherbtes Exemplar im Werksmuseum Fürstenberg sowie ein farbig gefasster Sockel in der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dessen Uhrgehäuse verloren, jedoch fotografisch belegt ist. So handelt es sich bei der Neuerwerbung um eine nahezu singuläre Arbeit. Auch kann ihr aufgrund des guten Erhaltungszustandes ein besonderer Seltenheitswert beigemessen werden.

Die Uhr trägt das Markenzeichen der Fürstenberg-Manufaktur, das gekrönte blaue „F“. Durch eine 1770 angelegte Liste ist das Modell der Uhr in der archivalischen Überlieferung der Fürstenberger Manufaktur-Modelle dokumentiert: „Wir können uns heute nur noch schwer vorstellen, welchen Aufwand Adel und Bürgertum selbst bei Dingen getrieben haben, die uns heute alltäglich erscheinen. Uhren dieser Art waren absolute Luxusgüter, die Geschmack und Erfolg ihrer Eigentümer in das beste Licht rückten. Ein solches Stück konnten wir bisher nicht zeigen und freuen uns über den Zuwachs!“, so Dr. Thomas Richter, Direktor des Herzog Anton Ulrich-Museums. Das Herzog Anton Ulrich-Museum ist einer der ältesten und bedeutendsten Sammlungsorte Fürstenberger Porzellans weltweit.

Fotos: Von links: Dr. Wilhelm Koller, Dr. Wolfgang M. Müller, Andrea Kamphenkel ( Eckensberger Stiftung) und Frau Dr. Martina Minning und Herrn Dr. Thomas Richter (Herzog Anton Ulrich Museum) © Herzog Anton Ulrich-Museum, Kathrin Ulrich


Die Prunkuhr aus Fürstenberger Porzellan im Rokokostil © Herzog Anton Ulrich-Museum, Kathrin Ulrich
Detailansicht © Herzog Anton Ulrich-Museum, Kathrin Ulrich